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Jeder Hundehalter muss für sich selbst entscheiden, welche Art der Fütterung sinnvoll ist. Empfehlenswert ist qualitativ hochwertiges Trockenfutter oder die gewissenhafte Rohfütterung (B.A.R.F. = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter). Es ist nachgewiesen, dass eine zu schnelle Gewichtszunahme in den ersten 10 Lebensmonaten die Fehlentwicklung der Gelenke fördert. Zu grosse Mengen von Kalzium im Futter begünstigen die Ausbildung der HD und anderer Fehlbildungen nachweislich. (GRSK - Gesellschaft für Röntgendiagnostik gentisch beeinflusster Skeletterkrankungen) Ein sehr Hilfreicher Artikel zur Ernährung von Welpen grosser Rassen ist hier zu finden:

Fütterung heranwachsender Hunde großer Rassen

Wie nimmt der Hund sein Futter wahr?

Allgemein erfolgt die Nahrungsaufnahme in folgenden Schritten: Phase der Untersuchung und Identifizierung: Der Hund bedient sich seines Geruchssinns, um das Aroma der angebotenen Nahrung zu erfassen, und seines Tastsinns, um die Temperatur zu erfühlen. Auswahlphase: Wiederum bestimmt der Geruchssinn die Vorlieben. Phase des Greifens mit dem Fang: Hierbei nimmt der Hund die Größe, Form und Textur der Nahrung wahr. Zerkleinerungsphase: Der Geschmack kommt nach dem Geruch. Die Geschmackspapillen übermitteln Informationen an das Gehirn, wenn die Nahrung im Maul ist. Verdauungsphase: Wenn der Hund negative Erfahrungen mit der Verdauung einer Nahrung gemacht hat, kann er eine Abneigung entwickeln, die dazu führt, dass er diese Nahrung meidet, wenn sie ihm erneut angeboten wird. (Cheney & Miller, 1997)

Wie werden Nahrungsvorlieben festgelegt?

Nahrungsvorlieben sind das Ergebnis der Wechselwirkungen, die zwischen der Nahrung, dem Hund und seiner Umgebung bestehen. Die Akzeptanz einer Nahrung variiert je nach den Vorlieben eines Hundes und den Umgebungsbedingungen. * vor der Geburt Das Geschmackssystem des Welpen wird kurz vor dem Werfen funktionsfähig (Ferrel, 1984a). Es reagiert auf bestimmte Moleküle, die über den Kreislauf zwischen Muttertier und Föten und das Fruchtwasser übertragen werden (Thorne, 1995). Diese vorgeburtlichen Erfahrungen beeinflussen die späteren Vorlieben des Welpen (Doty, 1986). * nach der Geburt Die Zusammensetzung der Muttermilch besitzt eigene Geruchs- und Geschmacksmerkmale. Während der Säugeperiode sind es die löslichen Substanzen in der Fettmasse der Milch, die am ehesten zu Nahrungsvorlieben führen. Vor dem Absetzen haben Welpen eine natürliche Neigung ihre Mutter nachzuahmen, sie fressen am liebsten dieselbe Nahrung wie sie. * nach dem Absetzen Der Besitzer spielt eine sehr wichtige Rolle beim Anlernen des Fressverhaltens, denn Gewohnheiten werden in den ersten Lebenswochen ausgeprägt. Entscheidend sind die Grundregeln, die man direkt ab dem Einzug des Hundes festlegen und beibehalten sollte. Dabei ist es wichtig, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund mehr ist, als nur die des Lieferanten und Empfängers von Nahrung. Der Hund ist ein soziales Tier. Sein Verhalten bei der Nahrungsaufnahme bestimmt seinen Status in der Gruppe. Bei wilden Hunden (Wolf, Schakal, Kojote,…) fressen die Alpha-Tiere zuerst, während der Rest zuschaut. Wenn sich der Rudelführer entfernt, legen die anderen Tiere ein gefräßiges Verhalten an den Tag: Der Wolf kann mit einer einzigen Mahlzeit 17% seines Körpergewichts aufnehmen (Young, 1944). Ein schwieriger Hund, der erwartet, dass man ihm beim Fressen zuschaut, seine Nahrung sortiert und langsam frisst, verhält sich also unter Umständen wie ein Alpha-Tier. Ein Hund ist zufrieden, jeden Tag dieselbe Nahrung zu fressen, wenn sie seinem Ernährungsbedarf gerecht wird. Wird ein Hund scheinbar seiner Nahrung „überdrüssig“, liegt dies oft daran, dass er einen höheren sozialen Status erreichen will, indem er dieselbe Nahrung verzehrt wie sein Herr. Auf dieses Spiel sollte man nicht eingehen.

Wie verdaut der Hund?

Eine hochwertige und ausgewogene Ernährung ist wesentliche Voraussetzung für eine optimale Verdauung. Besonders große Hunde haben im Vergleich zu uns Menschen eine empfindliche Verdauung. Kleinste Störungen können deshalb Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung auslösen.

Gründe für eine empfindlichere Verdauung bei großen Hunden:

Anatomische Besonderheiten: Im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht macht der Magen-Darm-Trakt bei großen Hunden nur 2,7% des Körpergewichtes aus. Bei kleinen Hunden hingegen 7,0%. Der relativ kurze Verdauungstrakt weist eine höhere Sensibilität für Verdauungsempfindlichkeiten auf. Höhere Durchlässigkeit der Darmwände: Dies hat einen vermehrten Wassereintritt in den Darm und somit eine höhere Kotfeuchtigkeit zur Folge. Erhöhte Fermentationsaktivität der Dickdarmbakterien mit der Folge von Blähungen.

Mögliche Ursachen für Verdauungsbeschwerden:

Es gibt zahlreiche Ursachen, die Verdauungsprobleme auslösen können. In mehr als 80% aller Fälle besteht allerdings ein Zusammenhang mit der Ernährung, wie falsche Nahrung oder Fütterungsfehler. Auswahl einer schlecht verdaulichen Nahrung: In dieser Nahrung sind die Nährstoffe schwerer zu verwerten und in der Regel nicht so gut verträglich. Es besteht Durchfallgefahr. Zufütterung: Im Zusammenhang mit einer bereits ausgewogenen Nahrung kann diese die empfindliche Verdauung erheblich stören. Zu große Nahrungsmengen: Abwiegen ist wichtig, um eine Überfütterung zu vermeiden. Zu große Mengen überfordern den Verdauungstrakt. Lagerungsfehler: Trockennahrung z. Bsp. sollte trocken, kühl und ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden. Dies ist wichtig, um die Qualität und Frische der Nahrung zu erhalten und Verdauungsproblemen vorzubeugen. Zu schnelle Nahrungsumstellung: Für eine Nahrungsumstellung sollte ruhig ein Zeitraum von einer Woche in Anspruch genommen werden. Mischen verschiedener Nahrungen: Werden verschiedene, bereits für sich allein genommen ausgewogene Nahrungen gemischt, so kann dies Verdauungsprobleme begünstigen. Wurmbefall: Bitte regelmäßig für Entwurmung sorgen. Stress: Verdauungsprobleme können auch durch Stresssituationen ausgelöst werden (z. B. Ausstellung, Reise, Umzug)

Symptome von Verdauungsproblemen:

Mögliche Symptome von Verdauungsbeschwerden sind Durchfall und / oder Erbrechen. Beides schränkt die Nährstoffverwertung ein und kann zu Folgendem führen: schlechtem Allgemeinbefinden, Hautproblemen, Teilnahmslosigkeit, Gewichtsverlust, Leistungsabfall Bei länger anhaltenden Verdauungsproblemen, besonders wenn die Ursachen ungeklärt sind, sollte der Tierarzt kontaktiert werden.

Was sollte bei der Ernährung vermieden werden?

Wölfe und auch Wildhunde lassen die Knochen der Beutetiere zurück! Sie "wissen", dass Knochen gefährliche Verletzungen im Magen-Darm-Trakt verursachen können und ferner, da sie kaum verdaulich sind, zu schweren Verstopfungen führen können. Unsere Haushunde "wissen" das häufig nicht mehr und nagen Knochen nicht nur ab, sondern fressen sie ganz auf. Deswegen sollten kaum knochen gegeben werden! Auf gar keinen Fall gekochte Knochen. (diese splittern besonders leicht und können zu inneren Verletzungen führen) Bei gebarften Hunden sind hin und wieder Hähnchenhälse auf dem Speiseplan, aber möglichst allein. Rohes Fleisch als Futter entspricht zwar der natürlichen Ernährung des Wolfs, birgt aber die Gefahr, dass über die Nahrung Krankheiten übertragen werden, insbesondere Parasiten; rohes Schweinefleisch ist wegen der möglichen Übertragung der Pseudowut (Aujeszkysche Erkrankung), einer unheilbaren und innerhalb von 24 Stunden tödlich endenden Virusinfektion, ungeeignet!

Möglichst meiden:

ausschließliche Fleischfütterung (schwere Mangelerkrankungen und Knochenfehlbildungen) rohes Schweinefleisch (kann das Aujetzki Virus übertragen) rohes Geflügelfleisch (häufige bakterielle Besiedlung mit Salmonellen und Campylobacter) rein vegetarische Fütterung ungesäuerte Milchprodukte (Milch, Sahne) Vitamin A und - D Zusätze, Kalzium über Mengenempfehlungen hinaus Fettiges, Gewürztes, Heißes, Kaltes, Süßes für den Hund giftige Lebensmittel des Menschen: Kakao (Schokolade!), Zwiebeln, Avocado, …

Was ist bei der Ernährung zu empfehlen?

Hunde sollten nicht ständig Zugang zum Futter (wohl aber zum Trinkwasser) haben, da sie dadurch übergewichtig werden. Es wird empfohlen, morgens und abends jeweils zehn Minuten Futter anzubieten. Vor allem bei großen Rassen sollte die Tagesration des Futters möglichst auf zwei/drei Portionen verteilt werden, um einer Überfüllung des Magens - und der Gefahr einer Magendrehung - vorzubeugen. Ferner sollten die Hunde wie ihre wilden Artgenossen nach der Mahlzeit ca. ein bis zwei Stunden ruhen, zumindest jedoch nicht toben. Ein Hund braucht keine Abwechslung bei der Fütterung, ein Reh oder Hirsch schmeckt auch immer gleich. Es gibt also keinen Grund, ein Futter zu wechseln, was bisher gut vertragen und gefressen wurde. Ausnahme wäre eine spezielle Fütterung aufgrund einer Erkrankung.
South African Boerboel
Ernährung bzw. Fütterung des Boerboel Fleisch (BARF) Trockenfutter Dosenfutter
Bei einem Trockenfutter sollte gerade im ersten Lebensjahr darauf geachtet werden, dass es nicht zu viel Rohprotein (<24%) UND Fett (<15%) enthält, da der Burbull sehr schnell wächst und das Wachstum durch zu viel Rohprotein potenziert wird. In diesem Fall kommen die Muskeln und Sehnen mit dem Wachstum nicht hinterher, die Knochen haben keine Zeit sich zu festigen – Wachstumsstörungen oder Gelenkprobleme können die Folge sein.
Dosenfutter wird eher selten bei dieser Rasse verwendet, die benötigte Menge wäre wahrscheinlich bei hochwertigen Produkten zu kostenintensiv. Einige Boerboelhalter nutzen „das Fleisch aus der Dose“ gern als Topping. Also zum Appetit machen auf das Trockenfutter oben drauf. Gut ist eine Anreicherung mit Wasser in dieser Zusammensetzung.
Bei der Rohfütterung muss auf eine ausgewogene Ernährung besonderer Wert gelegt werden. Hierzu sollte man sich wirklich mit den unterschiedlichen Inhaltsstoffen auseinandersetzen, damit der BB auch die Nährstoffe erhält, die er benötigt. Gerade im ersten halben Lebensjahr könnte es sinnvoller sein trocken zu füttern, damit der Hund alle Nährstoffe in ausreichendem Maße fressen kann.
aktualisiert am 24.08.2023